Kürzlich erhielt ich einen ziemlich heruntergekommenen Volksempfänger DKE 38 von ca. 1940 und machte mich ans Restaurieren. Zuerst wurde alles gesichtet und eventuell benötigte Teile beschafft. Defekt waren die Kondensatoren (die tausche ich immer), Kabel und die Endröhre VCL11 (rechts in Bild 3).
Danach ging es ans zerlegen und reparieren. Die von einem Vorbesitzer zusätzlichen Buchsen an der Rückwand für einen Zusatzlautsprecher wurden entfernt. Zuerst wurde alles vom Staub befreit, der dreckige Stoff vorsichtig entfernt und ebenfalls gereinigt. Dann mittels einer Pappschablone dieser wieder gespannt und eingeklebt. Vorher wurde das total verdreckte und mit mehrerer Schichten Nikotin belegte Gehäuse mit Poliermittel und Poilierwatte gereinigt und aufgehübscht. Anschließend habe ich eine fehlende Ecke im Gehäuse mit Epoxydharz nachgebaut, geschliffen und mit Acryllack in der gleichen Farbe ausgebessert. Da es auf der Unterseite ist fällt es nicht auf.
Dann waren da noch das Netzkabel und ein paar Drähte im Gehäuse, die gefährlich aussahen. Diese habe ich ersetzt und dabei versucht alles originalgetreu aufzubauen. Ein Kondensator habe ich vorsichtig vom Teer entfernt und in die Hülle einen neuen eingebaut, danach wieder mit dem geschmolzenen Teer vergossen. Nachdem noch ein paar abgerissene Drähte und Lötstellen ausgebessert worden ging es an den ersten Test. Dazu verwende ich einen Regeltrafo und eine in Reihe geschaltete 40W Lampe, bei einem Kurzschluß brennt diese und nicht das Radio 😉 Alles spielte gut, erstaunlich aus so einem alten Radio wieder Musik rauszuholen.
Nachdem alles gut spielte ging es an den Zusammenbau. Die Volksempfänger haben Schrauben M3,5 heute unüblich, aber über ebay bekommt man alles 😉
Ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen und so habe ich Freude aus diesem alten Gerät, was andere als Müll sehen würden Musik zu hören.